Kein Ich, nirgends?
Miljenko Jergovićs Romanfiguren sind Getriebene. Sie sind auf der Suche nach ihrer Identität und nehmen den Leser mit auf diese Reise. Allerdings gelangen sie nicht immer an ein Ziel. In Jergovićs Texten fungiert die Frage nach der eigenen Identität als Ausgangspunkt und treibende Kraft.
Must poetry be national? – ein Vortragsprotokoll der anderen Art
Eugene Ostashevsky [Evgenij Ostaševskij] ist als aus Leningrad gebürtiger amerikanischer Lyriker, Literaturprofessor und Übersetzer (Russisch-Englisch) bekannt. Im Rahmen seiner lyrischen Tätigkeit erschien zuletzt sein Gedichtband „The Pirate Who Does Not Know the Value of Pi“ (2017). 2016 war er Siegfried-Unseld-Gastprofessor an der Humboldt Universität zu Berlin; im Wintersemester 2019/20 war er erneut zu Gast an der HU, diesmal moderierte er eine Veranstaltungsreihe zu Translingualität als „Dorothea Schlegel Artist in Residence“
KdW in der AdK – die Autoren Dmitrij Dragilev und Sergej Šturc
Dieser Text entstand nach der ersten Begegnung der Autorin mit Dmitrij Dragilev und Sergej Šturc im Sommer 2010 und wurde elf Jahre später um weiterführende Informationen aktualisiert. Die beiden gehörten in den 2010er Jahren zum festen Kern der russischsprachigen Lyrikszene in Berlin.
Zar und Gottes Mann – eine Filmrezension zu “Car‘” von Pavel Lungin (2009)
Patriotische Monumentalfilme sind auf dem russischen Filmmarkt keine Seltenheit: Kriegsfilm-Blockbuster, Historienschmonzetten oder Panoramen der russischen Nationalgeschichte haben massenweise Publikum in die Kinos gelockt. Dass der staatstreue- nationalistische Filmemacher Nikita Michalkov bei der Produktion derartiger Filme kräftig mitmischt, hat irgendwann niemanden mehr gewundert. Dass Pavel Lungin, Regisseur von gesellschaftskritischen Filmen wie "The Wedding" (2000), "Luna Park" (1992) oder "Taxi Blues" (1990) auf diesen Zug bereits mit seinem Film "Ostrov" (2006) aufsprang,