Redak­tion „novinki“

Hum­boldt-Uni­ver­sität zu Berlin
Sprach- und lite­ra­tur­wis­sen­schaft­liche Fakultät
Institut für Slawistik
Unter den Linden 6
10099 Berlin

Im Sommersemester 2014 war Jurij Andruchovyč Siegfried-Unseld-Gastprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Das Seminar „Erfundene Dichter“ und eine anschließende Exkursion nach Galizien und in die Bukovina machten diese Gastprofessur zu einem besonders intensiven Ereignis. novinki nimmt dies zum Anlass für ein zweites Interview mit Jurij Andruchovyč, der novinki bereits 2006 einmal Rede und Antwort gestanden hat.

In einer "free style" Reportage berichten Studierende, die gemeinsam mit Jurij Andruchovyč das Lyrikfestival "Meridian Czernowitz" in der Ukraine besucht haben, von ihren Eindrücken und Begegnungen mit einem Land, das nicht wenige bis dahin nur aus den Nachrichten kannten. Jurij Andruchovyč hat in Berlin mit seinem Auftrag, im Seminar eigene DichterInnen zu „erfinden“, Eindruck hinterlassen und ukrainische Literatur und Kultur lebendig erfahrbar gemacht.

1914 – 2014. Es ist wieder Denkmal-Zeit. In ganz Europa gedenken wir des ersten Weltkriegs und des Ereignisses, welches ihn auslöste. Dem Schützen, der in Sarajevo den österreichisch-ungarischen Thronfolger mit zwei Schüssen tötete, werden noch heute in Bosnien und Serbien Denkmäler gebaut. Die serbische Autorin Biljana Srbljanović will sie stürzen – und stellt doch in ihrem Drama "Mali mi je ovaj grob" (dt. Dieses Grab ist mir zu klein) nur

„Mein Buch ist gar nicht so fantastisch, wie es zuerst vorkommen mag: Das alles kann eigentlich jeden Tag wahr werden“, kommentiert die russische Schriftstellerin Alissa Ganijewa ihren ersten Roman, der Anfang dieses Jahres auch auf Deutsch erschienen ist. Die bisher vor allem als Literaturkritikerin bekannte junge Autorin beschreibt den Alltag im umstrittensten Teil Russlands – Dagestan – und präsentiert ein Szenario möglicher Konsequenzen des Extremismus und der Zerspaltung.