Redak­tion „novinki“

Hum­boldt-Uni­ver­sität zu Berlin
Sprach- und lite­ra­tur­wis­sen­schaft­liche Fakultät
Institut für Slawistik
Unter den Linden 6
10099 Berlin

In der aktuellen Situation, in der wir feststellen, dass wir lange versäumt haben, Putin genau zuzuhören, auf seine Sprache, seine Terminologie und seine Rhetorik genau zu achten und so zu verstehen, welche Strategien und Absichten hier eigentlich verfolgt werden, ist es äußerst wichtig, damit endlich anzufangen.

Im Interview sprach Yevgenia Belorusets mit Lada Nakonechna, bildende Künstlerin (Fotografie, Zeichnung, Installationen, Performance), gebürtig aus Dnipro(petrovsk) mit Schaffensschwerpunkt in Kyiv. 2012 gründete Lada Nakonechna gemeinsam mit einigen Kolleg_nnen die unabhängige höhere Bildungsinstitution „Method Fund“(https://sites.google.com/site/methodfund/news). Nakonechna ist Mitherausgeberin der unabhängigen Kunst- und Kulturzeitschrift Porstory (http://prostory.net.ua/en/). In ihrer Diagnose der Entwicklungen in der Ukraine mit Schwerpunkt Kunst stellten beide Künstlerinnen die Problematik der Kontinuität der sowjetischen Institutionen, die z.T. nur umbenannt

Russland ist ohne Schnee und Schneestürme undenkbar: der lange Winter, riesige weisse Flächen, Schneestürme und viele verschiedene Schneesturmwörter: метель, буран, вьюга, пурга, снежная буря unterscheiden die Stärke des Sturmes und die Richtungen der Verwirbelung. Die russische Literatur hat den Schnee und den Schneesturm nicht nur beschrieben, sondern ganze Schneesturmnarrative und -metaphoriken entwickelt, die sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert haben. In der russischen Romantik, bei Petr Vjazemskij und Aleksandr

14. Februar 2014 von Janika Rüter 2014 – 1914 – 1964
Im Februar des Jahres 1914 ist Franz Kafka Europa schon weit voraus. Denn während der Kontinent den Schützengräben erst noch entgegen taumelt, vielmehr: schlafwandelt, wie man heute sagt, versinkt Kafka schon mit beiden Beinen im Morast und „schnapp[t] im Nebel“: Love is a battlefield. Er sitzt in Prag und wartet auf Briefe, die nicht kommen.

10. Februar 2014 von Janika Rüter 2014 - 1914 - 1964
Im Januar vor 50 Jahren reist Ingeborg Bachmann von Berlin nach Prag und findet dort zu etwas Erholung von einer tiefen persönlichen Krise. Sie findet auch zu einem ihrer berühmtesten Gedichte: „Böhmen liegt am Meer". Novinki erinnert an eine Winterreise zu einem so europäischen wie literarischen Nicht-Ort zwischen der Chiffre 1914 und heute.

Ein Interview mit Ivan Lovrenović, Verleger, Kulturhistoriker, Publizist, Sarajevo novinki: Ivo Andrić ist heute zur Waffe im Kampf zwischen den Nationen des ehemaligen Jugoslawien geworden. Kroaten und Serben streiten um seine Nationszugehörigkeit, Bosniaken und Serben um die politische Botschaft seiner Literatur. In Titos Jugoslawien war Andrić unumstritten. Was für ein Verhältnis hatte Tito zum Nobelpreisträger? Ivan Lovrenović: Ivo Andrić und Miroslav Krleža waren die beiden bedeutendsten jugoslawischen Schriftsteller und zwei Symbole

Interview mit Bilal Memišević, Arabist, Vorsitzender des Gemeindeparlaments und Vorsitzender des Rates der Islamischen Gemeinde, Višegrad novinki: Sie arbeiten seit Jahren an der Erneuerung des muslimischen Lebens in Višegrad, das Ivo Andrić in seinem Roman Die Brücke über die Drina (Na Drini ćuprija) verewigte. Wie viele Muslime gibt es überhaupt in der Stadt, wie viele gab es vor dem Krieg? Bilal Memišević: Laut der letzten Volkszählung vor dem Krieg stellten die Bosniaken