Eine Rose für die Stadt. Joanna Rajkowskas Berliner Kunstprojekte
Im Frühjahr und Sommer 2012 gab es in Berlin vier verschiedene Projekte der polnischen Künstlerin Joanna Rajkowska zu sehen, u.a. auf der 7. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst. Małgorzata Maria Bach ist ihnen für novinki nachgegangen.
„Ich muss nicht immer so übermenschlich konsequent sein“
Tadeusz Różewicz könnte ein absurdes Stück schreiben über den unbeholfenen Umgang der Stadt Breslau mit dem bekanntesten und mittlerweile ältesten ihrer Dichter. Da schneit vor zwei Jahren der Stadtpräsident, Pan Dutkiewicz, in des Dichters Wohnküche herein: „was hielten Sie eigentlich von einem Różewicz-Jahr?“ Natürlich zaudert da Różewicz, dessen Medienscheu beinahe sprichwörtlich in Polen ist – und man beginnt das Feilschen.
VerSuche. Drogen und Rausch im gesellschaftlichen Kontext in Marcin Szczygielskis Berek
Der kommerzielle Erfolg von Michał Witkowskis Roman Lubiewo (2005) animierte einige Verlage, ihrerseits eine ganze Reihe neuer schwuler Romane polnischer Autoren herauszugeben, so Marcin Szczygielskis Berek (2007). Manche KritikerInnen sprechen geradezu von einem Boom dieses Literaturgenres in Polen, hier geht es jedoch um mehr als nur die Sichtbarmachung schwuler Identitäten oder um die Artikulation homosexuellen Begehrens. Vielmehr sind queere Identitäten markiert von der postkommunistischen Situation, die diese bedingt.
Weltenbummler und echte Bummler. Das 11. Internationale Literaturfestival Berlin.Ein Rückblick
Vom 7. bis zum 17. September ging in diesem Jahr bereits zum 11. Mal das Internationale Literaturfestival über die Bühne. Über die Bühnen des Festivals gingen oder besser schlenderten erneut vor allem jene Autoren, die auf ihren Buchdeckeln gern als „Wanderer zwischen den Welten“ umschrieben werden.
Zweites Miłosz-Festival in Krakau
Schnell zur Hand ist die Vorstellung von Krakau als einer Hauptstadt für Poesie. Der steinere Mickiewicz im Blitzlichtgewitter, stellt man sich vor, trifft sich hier mit dem Renaissancedichter Jan Kochanowski, den eine Skulptur in den Tuchhallen zeigt. „Genau der richtige Ort“, dachten Wisława Szymborska und Czesław Miłosz und besorgten hier 1997 und 2000 die Krakauer Dichtertreffen. Auch 2011 hält man Krakau noch für die geeignete Kulisse eines Poesiefestivals.
Club der polnischen Versager
Der Club der polnischen Versager ist ein verspielter Ort der Berliner Kulturlandschaft; ein Gesamtkunstwerk, das das Versagen und den Misserfolg zelebriert und so – paradoxerweise – recht erfolgreich seiner selbst auferlegten Mission nachgeht: dem deutsch-polnischen Kulturaustausch.
Kein Ich, nirgends?
Miljenko Jergovićs Romanfiguren sind Getriebene. Sie sind auf der Suche nach ihrer Identität und nehmen den Leser mit auf diese Reise. Allerdings gelangen sie nicht immer an ein Ziel. In Jergovićs Texten fungiert die Frage nach der eigenen Identität als Ausgangspunkt und treibende Kraft.
Literaturlandschaft Belarus: Eine Begehung
Ob nun belarussisch, weißruthenisch, belorussisch oder weißrussisch – die Sprache ist so lebendig wie die Literaturszene. Und in den letzten Jahren verschaffen sich literarische Stimmen aus Belarus zunehmend auch im Ausland Gehör. Der Autor und Verleger Zmicer Višnëŭ lädt zur Begehung der belarussischen Literaturlandschaft.
Von fremden Frauen und einer „Sprache, die der Musik hinterherläuft“
"Fuck you Eu.Ro.Pa!" heißt das Theaterstück der Autorin und Theaterschaffenden Nicoleta Esinencu aus der Republik Moldau. Sie und andere Schriftstellerinnen, aber auch Übersetzerinnen und Verlegerinnen aus Ost und West diskutierten über das Zusammenwachsen Europas seit den 1990er Jahren, über kulturelle Umbrüche und die neue Literaturlandschaft in Osteuropa und über weibliche künstlerische Positionen.
All das, was sich nicht bezahlt macht: korporacja ha!art
Selbstironisch stempeln sie so ihre zahlreichen Aktivitäten ab. Sie sind umtriebig, unkonventionell, provokant und stoßen immer wieder Diskussionen in Polen an. In der jungen polnischen Literatur- und Kunstszene sind sie zu einer festen Größe avanciert, aber auch außerhalb dieser haben sie sich einen Namen gemacht.