Redak­tion „novinki“

Hum­boldt-Uni­ver­sität zu Berlin
Sprach- und lite­ra­tur­wis­sen­schaft­liche Fakultät
Institut für Slawistik
Unter den Linden 6
10099 Berlin

Wie wichtig es ist, die ukrainische Kultur vor dem russischen Angriffskrieg zu schützen, weiß Galeristin Cornélia Marang-Schmidmayr: Angefangen von der Betreuung ukrainischer Kunstsammlungen über die Organisation von Ausstellungen mit Werken, die von der Grausamkeit des Krieges erzählen bis hin zur moralischen Verpflichtung gegenüber den Künstler*innen.

Kann auf Erde, die in Blut getränkt ist, Neues entstehen? Welche Bedeutung kommt Dokumentation und künstlerischer Reflexion im Kontext der existenziellen Formulierung eines ukrainischen Erinnerungskanons zu? Künstler Nikita Kadan geht von Ort und Material der Zerstörung aus – und bezieht gleichzeitig historische oder kulturpolitische Kontexte mit ein.

Seit 2014 sind gewaltsame Verschleppungen von Krimtataren auf der illegal von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel an der Tagesordnung. Kuratorin Nadia Sokolenko spricht über ein Projekt, das sich dieser Situation annimmt und denen eine Stimme gibt, die ihre eigene momentan nicht nutzen können.

Unter dem Eindruck des gezielten Raketenangriffs auf ein beliebtes Restaurant in Kramatorsk, bei dem die Autorin und Menschenrechtlerin Viktorija Amelina schwer verletzt wurde und später ihren tiefen Verletzungen erlag, hat die preisgekrönte Dichterin Marianna Kiyanovska, 2022-2023 als Stipendiatin am Wissenschaftskolleg in Berlin zu Gast, einen persönlichen, literarisch wertvollen Nachruf geschrieben. Susanne Frank hat den Text aus dem Ukrainischen ins Deutsche übertragen.

Am 05. Juni waren die preisgekrönten und wichtigen ukrainischen Schriftsteller_innen und Intellektuellen Jurij Andruchowytsch und Halyna Petrosanyak in der Aula der Universität Zürich zu Gast, um über die Instrumentalisierung des kollektiven Gedächtnisses in Russlands Krieg gegen die Ukraine zu sprechen. Die Veranstaltung wurde in Kooperation der Universität Zürich (Slavisches Seminar) und des Ukrainischen Vereins in der Schweiz "Aventyka" ausgerichtet. novinki berichtet.

Gemeinsames Kriegsgedenken und Solidarität mit der Ukraine in der Brandenburger Peripherie: Die Initiative "Schönhagen hilft" organisierte am sog. "Tag der Befreiung vom Faschismus", dem 09. Mai 2022, einen kulturellen Begegnungsraum mit Gedichten, Kurzgeschichten und Musik – von, für und mit ukrainischen Geflüchteten und Anwohner:innen der Gemeinde Gumtow – und schaffte es, den in diesen Zeiten so wichtigen kolonialgeschichtlichen Bogen zwischen dem Zweiten Weltkrieg und dem russischen Vernichtungskrieg zu spannen. Die

Der Krieg verändert den Wortschatz, behauptet Serhij Žadan in Kapläne und Atheisten. Er befüllt ihn mit nach Metall schmeckenden und nach Brand riechenden Begriffen, die in unserer Alltagssprache für immer Spuren hinterlassen. Die Sprache des Kriegs verändert auch das Schreiben und ‚infiziert‛ literarische Texte. Das Gedicht Krieg (Vijna) von Vasyl’ Machno (geb. 1964), ukrainischem Dichter, Übersetzer und Publizist, zeigt deutlich, wie die russische Aggression der Ukraine die Sprache der Lyrik