Das Recht zu sprechen. Über ein Kriegsgedicht von Iryna Shuvalova
Unvorstellbarkeit, Fassungslosigkeit, Sprachlosigkeit. Dies sind die Worte, die den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine begleiten. Sie bilden den Kern eines stetig anwachsenden Massivs von Expertenkommentaren, Stellungnahmen, Meinungsäußerungen, Tweets und Posts, Berichterstattung und Dokumentation, die in all ihren unterschiedlichen Formen eben dieses Unvorstellbare in Prognosen und Analysen auflösen wollen, die im Zustand elementarer Erschütterung nach Deutungsmustern und Gewissheiten suchen und die nach Worten ringen, um Ereignisse auf den Begriff zu bringen,
“De-Ukrainisierung der Ukraine” als ultimatives Ziel des russischen Angriffskrieges
Unter dem Titel "Was Russland mit der Ukraine tun sollte" publiziert der ria-novosti-Journalist Timofej Sergejcev einen 30-Jahrplan der endgültigen Auslöschung der Ukraine, die mit dem Verbot des Landesnamens beginnt und in dauerhaften Umerziehungs- und Indoktrinationslagern endet. Darin werden die zu erhaltende "Unabhängigkeit" und der angestrebte "europäische Weg" ebenso als Merkmale einer erfolgreichen "Verschleierungspolitik" 'enttarnt' wie die Tatsache, dass es keinen manifesten Merkmale eines den 1930er Jahren vergleichbaren Nationalsozialismus in der
“Entschuldigung, auf welcher Grundlage?” Oder: Über die Allmacht des Kontextes
Lev Rubinstein (Dichter, Journalist) beobachtet in seinem dritten Essay in Folge - veröffentlicht am 28. März 2022 in der Novaja Gazeta, die an diesem Tag zum letzten Mal erschien - aktuelle Tendenzen im Umgang mit Sprache von Seiten der Staatsgewalt.
“Der Nationalismus ist als unheilbare Krankheit eine Konstante der serbischen Politik” – ein Meinungsbild des Journalisten Bojan Tončić zur Ukraine und den Präsidentschaftswahlen in Serbien
Diesen Sonntag, den 03.04 sind Präsidentschaftswahlen in Serbien, denen man für die Zukunft des gesamten Westbalkans eine große Rolle beimisst. Zu der Rolle des Ukraine-Kriegs in der Wahlkampagne und generell für Serbien führte novinki ein Interview mit dem Journalisten Bojan Točić. Er schreibt regelmäßig Kommentare bei "Al jazeera Balkans", ist Redakteur beim Portal "XXZ magazin" und außerdem Herausgeber des Mediendossiers der „Unabhängigen Vereinigung der Schriftsteller Serbiens“ (Serb.: „Nezavisno udruženje novinara
#WarDiary 7 or #NoDanceDiary
Über einen Monat nach Beginn des Kriegs Russlands gegen die Ukraine reflektiert Lina Zalitok in ihrem 7. Eintrags ins #WarDiary über die Rolle des Tanzens in ihrem Leben.
Victoria Lomasko: “The Suicide of Post-Soviet Reality”
Victoria Lomasko, die sich seit Anfang März in Brüssel aufhält, beschäftigt sich in ihren Karikaturen mit der aktuellen gesellschaftlichen Lage in Russland. Die Karikatur wurde erstmals im belgischen Magazin Knack veröffentlicht.
Soldaten mit Sonnenblumensamen – ein Video aus dem besetzten Geničesk
Gleich am ersten Tag des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine kursierte im Netz ein Video aus der ukrainischen Stadt Geničesk (Gebiet Cherson), das eine Ukrainerin im Gespräch mit einem bewaffneten russischen Soldaten zeigt. Die Frau filmt den Dialog, der auf Russisch läuft, heimlich mit. Wir sehen die untere Körperhälfte des Soldaten und einen Teil seines Gewehrs.
Yevgenia Belorusets: A Cycle of Lectures on the Modern Lives of Animals
Yevgenia Belorusets dokumentiert gerade den Krieg in ihrem Kriegstagebuch von ihrer Heimatstadt Kyjiw aus. Vor einigen Monaten erschien ihr neues Buch Modern Animal. Für den novinki-rezensiert Yelizaveta Landenberger dieses "intermediale literarische Kunstwerk".
Sprache in Zeiten des Krieges, oder: Warum die ukrainische Filmakademie Sergej Loznitsa ausgeschlossen und wie der Regisseur darauf reagiert hat
Die Tatsache, dass die ukrainische Filmakademie den aus der Ukraine gebürtigen Regisseur Sergej Loznitsa ausgeschlossen hat in den letzten Tagen in der deutschen Presse für kleinere Schlagzeilen gesorgt. Drei seiner wichtigsten Filme der letzten Jahre sind der Ukraine gewidmet: "Maidan" (2015), "Donbass" (2018) und "Babij Jar. Kontekst" (2021). Die ukrainische Filmakademie klagt den Regisseur nun wegen seiner "kosmopolitischen" Identifikation an, da in Zeiten des Krieges nur eine eindeutig nationale und
Sprachterror. Reflexionen von Lev Rubinštejn
Der Dichter, Journalist und Interlektuelle Lev Rubinstein schrieb in der "Novaja Gazeta" am 13. März 2022 über die derzeitige (Kriegs-)Sprache. Novinki hat diesen Beitrag übersetzt.