Redak­tion „novinki“

Hum­boldt-Uni­ver­sität zu Berlin
Sprach- und lite­ra­tur­wis­sen­schaft­liche Fakultät
Institut für Slawistik
Unter den Linden 6
10099 Berlin

Die nordmazedonische Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin Teona Strugar Mitevska ist über Nacht international bekannt geworden, seitdem ihr Film "Gospod postoi, imeto ì e Petrunija" (dt. "Gott ist tot, ihr Name ist Petrunya") 2019 auf der Berlinale gezeigt wurde, den Preis der Ökumenischen Jury und den Gilde Filmpreis gewann und große Resonanz in der Presse erhielt. Dabei stellt dieser Film mit einem unzweifelhaft dokumentarisch-realistischen Anspruch eine einfache lokale Begebenheit ins Zentrum

2021 ist Stanislav Aseevs Buch "In Isolation: Texte aus dem Donbass" ("V izoljacii", Kiev 2018) auf Deutsch erschienen, das nächste Buch wird schon übersetzt. Aseev ist Journalist und Schriftsteller, seit 2011 veröffentlicht er Gedichte, Prosa und eine Roman-Autobiographie mit dem Titel Mel’chiorovoj slon, ili Čelovek, kotoryj dumal (Der Elefant Melchior oder Der Mann, der dachte). Bekannt gemacht haben ihn vor allem seine unter dem Pseudonym Stanislav Vasin geschriebenen Essays für

Mit novinki spricht Andreas Tretner über das Studieren zu DDR-Zeiten, seine Arbeit beim Reclam-Verlag zum Zeitpunkt der Wende, über die vielen Facetten des literarischen Übersetzens und darüber, warum sich entgegen den oft so zweigeteilten Lebensläufen ehemaliger DDR-Bürger_innen bei ihm sich geradewegs ein biographisches Kontinuum ergibt.

Alem Grabovac ist Journalist und freier Autor, der in Berlin lebt. Geboren wurde er als Kind jugoslawischer Gastarbeiter in Würzburg und wuchs in zwei parallelen Welten gleichzeitig auf: bei seiner deutschen Pflegefamilie in der süddeutschen Provinz und mit seiner Mutter im Frankfurter Bahnhofsviertel. 2021 ist Alem Grabovacs erster Roman „Das achte Kind“ beim Carl Hanser Verlag erschienen, in dem Grabovac seine außergewöhnliche Lebensgeschichte autofiktional bearbeitet. Der Roman gewährt tiefen Einblick

Es sind bewegende Bilder, die in Aljaksej Polujans [Aliaksei Paluyan] Dokumentarfilm Courage zu sehen sind. Als die belarussische Freiheitsbewegung im August 2020 auf ihren Höhepunkt zusteuert, ist der Filmemacher mittendrin im Geschehen. Gemeinsam mit seiner Crew begleitet Palujan die Proteste und dokumentiert unter lebensgefährlichen Umständen den Kampf Tausender gegen das Regime. Im Zentrum: die Schauspieler_innen des „Belarus Free Theatre“, die mit ihrem Einsatz auf der Bühne für ein gerechtes Belarus

Der aus Belarus stammende und in Deutschland lebende Dirigent Vitalij Aleksejonok [Vitali Alekseenok] war von der - wie er schreibt - „maßlosen Ungerechtigkeit und skrupellosen Gesetzlosigkeit“ bereits bei der Vorbereitung der Wahlen 2020 in Belarus so tief erschüttert, dass er dann im August nach Minsk reiste, um solidarisch an den dortigen Protesten teilzunehmen. Mit „Die weißen Tage von Minsk. Unser Traum von einem freien Belarus“ tritt er erstmals als Autor in

Sona Stepanyan ist Kuratorin der „Armenia Art Foundation für zeitgenössische Kunst“ in Yerevan, tätig für internationale Kunststiftungen wie z.B. den Mondriaan-Fund der Niederlande und Gründungsmitglied des Kuratoren-Studios „Triangle“ in Moskau. Zum Gespräch lud Sona Stepanyan Tigran Amiryan ein, unabhängiger Kurator und Leiter kulturwissenschaftlicher Projekte mit Fokus auf kollektivem Gedächtnis und kollektiver Amnesie sowie Gedächtnisnarrativen und ihrer Visualisierung. Mit Tigran Amiryan, der organisatorisch und als Dozent am Aufbau unabhängiger Bildungsinitiativen im

Dmitrij Kuz’min, Dichter, Literaturkritiker und ‑wissenschaftler, Pionier der russischen Literatur im Internet, noch in den 1990ern Gründer der wichtigen Literaturplattform novaja literaturnaja karta russkoj literatury (www.litkarta.ru). Dmitrij Kuz’min ist Mitglied des Redaktionskollegiums von colta.ru und, seit 2007 Herausgeber der zweisprachigen Literaturzeitschrift Vozduch (http://www.litkarta.ru/projects/vozdukh/). Seit 2014 lebt Dmitrij Kuz‘min im Exil in Lettland und identifiziert sich auch persönlich mit der lettischen Literatur- und Kulturpolitik. Wie er in seinem Bericht schreibt, entwickelte

Als Spezialistin für Kirgistan lud Gulzat Egemberdieva Elmira Nogojbaeva, führende kirgisische Politik- und Kulturwissenschaftlerin, zum Interview ein. Nogojbaeva ist Gründerin des Gedächtnis-Projekts „Esimde“ (http://esimde.org/), welches offen zur Einsendung autobiographischer Texte für die zur Verhandlung eines traumabewältigenden, Erinnerung aufarbeitenden und Identität stiftenden kollektiven und kulturellen Gedächtnisses einlädt. Wichtige Aspekte der postsowjetischen Entwicklungen in Kirgistan sind für Gulzat Egemberdieva die Kontinuität der Relevanz der russischen Sprache, deren Bedeutung jedoch zunehmend unabhängig wird