Das wilde Fleisch der Sprache
Igor' Klech schreibt auf Russisch, obwohl oder gerade weil er aus der Ukraine kommt. Wie die Ukraine mit dem Schreiben des Moskauer Autors zusammenhängt, erzählt er im Gespräch.
Wut der Bombenfrau
„Mach mit meinem Text auf der Bühne, was du willst. Aber mach was!“ So die Forderung der jungen kroatischen (Post-) Dramatikerin Ivana Sajko, die während ihres Aufenthalts am Berliner Literarischen Colloquium Studierenden der Humboldt-Universität Rede und Antwort steht.
“Die große Form liegt mir nicht”
Über den Wind am Mittelmeer, Brodskij im Garten und Kiš im Montparnasse. Ein Gespräch mit Ilma Rakusa über ihre Autobiographie "Mehr Meer" und den osteuropäischen Literaturbetrieb.
Ausbruch aus dem Unbewussten
Es wird nicht still um Kroatiens lost generation der 1990er und das Lesen lohnt sich. Das meint jedenfalls Dalibor Šimpraga, der als Schriftsteller den Anspruch hat, postsozialistische Verfahren in der Literatur zu erproben. Nun hat er einen Roman veröffentlicht, der den Blick für die Epiphanien des Alltags schärft.
„Instrumente für eine neue Anthropologie“
Er sieht sich als „Kulturträger“ und prägt als solcher literarische Trends wie die Geopoetik oder die Zoosophie. Igor’ Sids Projekte führen immer wieder in den Süden der „un-ordentlichen Krim“ und wollen das Wesen des Menschen erforschen.
Von der Anmut der Wirklichkeit
Sie entwickelt ihre Bilder in Schokoladefarben, packt Menschen und Pflanzen in Plastikhüllen ein, filmt in Zügen, auf Märkten oder Märschen. Olga Černyševas Arbeiten spüren in mikroskopischen Beobachtungen dem postsowjetischen Alltag nach und zeigen seine Schönheit auf.
Kein Lenin ohne Lennon!
Das Performance-Kollektiv andcompany&Co schließt mit MAUSOLEUM BUFFO eine Trilogie über die Gespenster des Kommunismus ab. Anläßlich der Premiere der Performance am 6. Januar 2009 im HAU führte novinki ein E-Mail-Interview mit dem Kollektiv.
Die Zahl Zwei und das situative Potential ihrer Menschlichkeit
Keti Chukhrov kombiniert in ihren Texten sprachliche Ready-mades aus dem postsowjetischen Alltag mit Erinnerungen an nunmehr verblasste Versprechen eines besseren Lebens, wie sie in der klassischen Avantgarde formuliert worden sind. Prekäre Austragungsorte dieser Vermengung sind für die Schriftstellerin und Philosophin Kunst und Kultur.
Ein Blick durchs Berliner Fenster
Kann man den Körper eines Verschwundenen noch einmal beleben und ihm eine Stimme geben, damit er sein Schicksal preisgibt? Wie kann man das fremde Trauma erzählen? Der Belgrader Schriftsteller Saša Ilić hat sich auf Spuren des Jugoslawienkrieges begeben. Als Schauplatz für seinen Roman wählte er Berlin.
Wahre Leser wollen betrogen sein
„Keine Gnade für Valjanzina H.“ forderte der belarussische Prosaautor Al’herd Bacharėvič 2006. Auch mit seiner eigenen Person, oberflächlichen Kritikern oder den sogenannten Klassikern der belarussischen Literatur geht er hart ins Gericht. Mit seinen Texten will er den Leser verzaubern, ihn bei der Hand nehmen und führen – hinters Licht.